Lesung der BerlinAuthors @ForumFactory (28.8.2021)

Lesung_Zelte

Am letzten Samstag im August fand die allererste Offline-Lesung für die Anthologie „Großstadtklänge“ statt, in der ich mit einer Kurzgeschichte vertreten bin. „Offline“ deshalb, weil es pandemiebedingt bisher nur Online-Lesungen gab (auf den digitalen Plattformen Instagram und Twitch). Seit 2020 muss man ja immer unterscheiden zwischen „wir sehen uns nur am Bildschirm“ und „wir treffen uns ganz live, in persona, physisch und vor Ort“. Nun war es also so weit, dass die lieben BerlinAuthors eine Live-Lesung vor Ort (unter freiem Himmel) organisiert bekommen haben, und die Vorfreude war groß.

Ich war tatsächlich ganz aufgeregt, obwohl ich gar nicht fürs Vorlesen eingeplant war. Zur Weihnachtszeit 2020 hatte ich ja schon die Ehre gehabt, auf dem Twitch-Kanal der BerlinAuthors aufzutreten und meine Geschichte „Sophies Held“ zu präsentieren. Dieses Mal kam die Aufregung daher, dass ich viele der anwesenden Schreibfreunde etwa 2 Jahre nicht – und manche noch nie – gesehen hatte.

Und die Vorfreude wurde belohnt. Nach anfänglicher Schüchternheit (wie ging das noch mal, dieses Mit-Menschen-Reden?) hat der einsetzende Regen die Situation aufgelockert. Plötzlich mussten Pavillons aufgestellt werden, damit Bücher, Stühle und Publikum vor dem Regen geschützt sind. So saßen wir dann auch wie bei einem Camping-Ausflug unter den Zeltplanen und lauschten sowohl den leichten Regentropfen als auch den 5 Geschichten der 5 Vorlesenden.

Später hörte der Regen wieder auf und nach einer kurzen Fragerunde mit den Autor:innen konnten Bücher erworben und signiert werden. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mal im Publikum zu sitzen und anschließend ganz ungezwungen mit den Bücherfans ins Gespräch zu kommen. Manche hatten sogar meine Japanbücher dabei und haben mich um ein Autogramm gebeten. Und als Mitautorin in der Anthologie „Großstadtklänge“ konnte ich auch viele von diesen Büchern signieren. Ich entschuldige mich nachträglich, falls ich hier oder da unvollständige Sätze als Widmung in die Bücher hineingeschrieben habe – es ging ein wenig drunter und drüber, so gelöst war die Stimmung am Ende und alle Nervosität weg. Ein wunderschöner Abend unter Gleichgesinnten, bei dem man alles um sich herum vergessen konnte.

Großstadtklänge

Hurra! Seit Dezember 2020 ist die zweite #BerlinAuthors-Anthologie mit dem schönen Namen „Großstadtklänge“ erhältlich und ich bin sehr froh, auch hier mit einer Kurzgeschichte vertreten zu sein.

Bei Klängen in einer Großstadt habe ich sofort das Cello vor Augen, das ich als völlige Musiklaie von 2014 bis 2017 gespielt habe. Seit ich 2009 in Japan von der Cello-Begeisterung erfasst wurde, ließ mich der Gedanke nicht los, es selbst einmal mit dem Cello zu versuchen. Einfach hobbymäßig. Also tat ich es schließlich, mietete mir ein Cello und buchte eine talentierte Lehrerin. Den Tag, als die Spedition vor meinem Haus hielt und diesen riesigen Karton zu mir in die Wohnung trug, werde ich wohl nicht wieder vergessen. Ein Berg von Füllchips und dazwischen … mein Cello. Ich traute mich kaum, es aus der Tasche zu nehmen. 

Meine Angst, das Cello könne kaputtgehen, Kratzer oder Ecken bekommen, habe ich schließlich in der Kurzgeschichte „Sophies Held“ verarbeitet, die nun in „Großstadtklänge“ abgedruckt wurde. Ihr könnt meine und 30 andere Berlinklang-Geschichten für 12,90 Euro im Buchhandel erwerben. Das verbindende inhaltliche Element ist dieses Mal übrigens das Stichwort „Vogel“, das in irgendeiner Form in all unseren Geschichten zu finden ist. Für einen Teil der Beiträge habe ich außerdem als Korrektorin mitgewirkt und fühle mich deshalb besonders verbunden mit dieser 256 Seiten starken Anthologie.

Meine Geschichte hat diesmal nichts mit Japan zu tun, aber wer Japan UND das Cello in EINER Geschichte lesen möchte, dem empfehle ich natürlich gern meine Roman-Dilogie: „An seiner Saite“ plus Fortsetzung.