In meinem Reisebericht »Big in Japan« (2016) erzähle ich von meinem Studienjahr in Japan von Oktober 2006 bis August 2007. Fotos hatten dort leider keinen Platz, weshalb ich sie euch gerne hier zeigen möchte.
Viel Spaß beim gedanklichen Verreisen! 😊

China im Herbst 2006

Bevor ich vor 15 Jahren für mein Studienjahr in Kumamoto nach Japan übersetzte, reiste ich 3 Wochen durch China. Deshalb beginnt mein Reisebericht »Big in Japan« (2009/2016) auch mit diesen Worten aus dem gleichnamigen Song von Katie Melua 🚲😊
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Es gab WIRKLICH viele Fährräder und rollende Untersätze in Peking, überhaupt auch in den anderen Städten, die ich in China besucht habe. Das große, magische China!
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Ich stand auf dem riesigweiten Tian’anmen-Platz und ihr seht mich auf der Chinesischen Mauer (VOR dem Sonnenbrand) mit Werbung für die Olympischen Spiele 2008. Ich hatte immer gedacht, die Mauer stünde flach und eben auf der Erde, wie die Berliner Mauer (Ich erwähnte, dass ich 21 Jahre jung war, richtig?) 😅 Da sie sich aber durch Berge zieht, war es richtig anstrengend, auf ihr entlang zu wandern. Und so beeindruckend.
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Chinas Inland (ich war in der Provinz Henan und bei der Terrakotta-Armee in Xi’an) war geprägt von Staub – der größtmögliche Gegensatz zum blinkenden, boomenden Shanghai (NACH dem Sonnenbrand).
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Ihr seht auch ein Essens-Bild mit dem sogenannten „Feuertopf“, in dessen heißem Wasser Gemüse und dünne Fleischstreifen gegart werden. Es ist vergleichbar mit dem japanischen Nabe oder dem Fondue (mit Wasser statt Öl). Essen sollte während meines Asienaufenthaltes generell eine Herausforderung werden. Zu dem Zeitpunkt war ich noch recht mäkelig, mochte noch nicht mal Reis. Beste Voraussetzung für ein Jahr in Japan, oder? 😅

Vulkanlandschaft Aso

In Japan ist 2021 der Vulkan Aso in der Präfektur Kumamoto ausgebrochen, den ich vor 15 Jahren besucht habe. Klickt euch durch die Bilder und genießt die schön-schaurige Landschaft ⛩
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Je nach Jahreszeit erstrahlt die Umgebung in Sommergrün oder Kühl- bis Goldbraun. Süße Bildchen am Wanderweg („bitte ausreichend trinken, andere Wanderleute grüßen, keine Blümchen zertreten und keinen Müll fallen lassen“) erklären einem, worauf man achten möge, wenn man sich durch die Landschaft auf 1500m bewegt, die aus mehreren Vulkankegeln besteht. 🗻
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Wenn der einzig aktive Krater Nakadake ruhig ist, sieht man gelegentlich nur ein Schwefelwölkchen aufsteigen (im Hintergrund hinter meiner feschen blauen Regenjacke).
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Die verschiedenen Gesteinsschichten sind beeindruckend anzusehen und die kleine Gebetsstelle des Jizo (Schutzbodhisattva der Schwangeren, Kinder und Wege) bewacht diesen Ort, der möglicherweise als ein Eingang ins Jenseits gesehen wird.
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Ich werde nie vergessen, wie unser Dozent an der Uni im 40km entfernten Kumamoto sich rücklings auf den Boden des Klassenzimmers legte, um zu demonstrieren, dass diese Vulkanlandschaft einem liegenden Menschen ähnelt. 😄

Weihnachten 2006 in Kumamoto (Japan)

Japan feiert ein von den USA inspiriertes Weihnachten. Da gibt es geschmückte Einkaufsstraßen, englische Season Greetings, Santa-, Rentier-, Schnee- und Weihnachtsbaum-Symbolik und natürlich jede Menge internationale Weihnachtsmusik, wenn man durch die Geschäfte geht. Manchmal wird man sogar von Kunstschnee berieselt und Lichterketten dürfen natürlich auch nicht fehlen.
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Besonders schön finde ich aber den Valentins-Aspekt des japanischen Weihnachtsfests. Denn romantische Seelen verbringen den 24. Dezember nicht mit der Familie, sondern hoffen auf ein Date mit ihrem Schwarm. Am besten wird dabei ein Christmas Cake gegessen, ein Erdbeersahnekuchen – in Japan DAS Symbol für Weihnachten. 🥰

Essen in Japan (Teil 1)

2006 hatte ich anfangs große Probleme, mich an die japanische Küche heranzuwagen. Das änderte sich zum Glück bzw. notgedrungen relativ schnell 😅

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🍱 Kushiage:
Mit einer Freundin kam ich in den Genuss von japanischem Fondue, bei dem es Gemüse- und Fisch/Fleisch-Variationen am Spießchen gab. Unter fachkundiger Anleitung des Personals tunkten wir die Snacks nach dem Frittieren in Salz oder diverse Saucen. Misosuppe und Reis dürfen natürlich niemals fehlen.
🍲 Shabu-Shabu:
Wenn ich Fleisch esse, dann gern auf diese besonders genussvolle Art, bei der dünne Rindfleischstreifen (und diverse Gemüse, manchmal auch Nudeln) nur wenige Sekunden in heiße Brühe getunkt und dadurch gar werden. Man raschelt mit seinen Stäbchen ein paar mal hin und her … aus diesem Geräusch entsteht der Name für das Gericht 😊 Hier gibt es eine Sesamsauce dazu und gern ein Bier.
🍚 Ramen:
Zum Geburtstag luden mich Freunde in eine echte Ramen-Bar ein, bei der jeder Gast in seiner kleinen Minikabine sitzt und beinahe anonym vom vorbeihuschenden Personal seine gewünschte Nudelsuppe serviert bekommt (ihr seht den „Geist“ auf einem Bild). Beim gerne lauten Schlürfen der dünnen Weizennudeln in einer aus Miso, Soya, Salz oder Schweineknochen gewonnenen Suppe ist man durch Trennwände größtenteils vor den Blicken anderer geschützt. So kann man sich gut auf sein Essen konzentrieren und sich rechts und links trotzdem unterhalten. Inzwischen gibt es mit Glück auch vegetarische oder gar vegane Varianten. 😊