BuchBerlin 2019

Die BuchBerlin am 23. und 24. November 2019 war sehr besonders für mich, weil ich in einer Doppel- ja, Trippelrolle aufgetreten bin.
  1. eigener Stand mit meinen Büchern (zum 2. Mal bei der BuchBerlin)
  2. bei der Veröffentlichung der ersten BerlinAuthors-Anthologie dabei
  3. erste eigene Lesung zu meinem Reisebericht „Big in Japan“

Ui, war ich aufgeregt! Zum Glück, muss man sagen, fand meine Lesung erst am zweiten Tag der Messe statt. So war ich nach dem ersten Messetag (Samstag) kaputt genug, um schlafen zu können. Sonst wäre ich wahrscheinlich vor der Lesung im Kreis gelaufen. Bin ich zwar trotzdem etwas, aber die Anspannung hielt sich in Grenzen, weil ich ausgeruht war. Aber der Reihe nach.

(Stand der BerlinAuthors auf der BuchBerlin 2019)

Zusammen mit den Gründerinnen des Netzwerks BerlinAuthors habe ich die Veröffentlichung ihrer ersten Anthologie gefeiert (eine Dame fehlt leider auf dem obigen Bild). In „Großstadtgefühle“ ist auch ein Beitrag von mir enthalten und es war ein umso witzigeres Event, dieses Buchbaby aus der Taufe zu heben, weil ich gleich gegenüber des BerlinAuthors-Standes meinen eigenen Stand hatte.

(An meinem Stand, mit der Anthologie der BerlinAuthors 🙂

Am Abend des 23. November gab es die große Releaseparty, auf der wir die Veröffentlichung der Anthologie mit Live-Lesungen, Interviews und dem ein oder anderen Gläschen gebührend gefeiert haben. Es war schön zu sehen, wie der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt war, weil sich viele Leute aus der Indiebuch-Szene versammelt hatten.

(Anthologie-Releaseparty im Kallasch&)

Am nächsten Tag hatte ich nun meine erste eigene 30-minütige Lesung und freute mich, dass sich knapp 15 Leute in dem Wohnzimmer ähnlichen Lesungsraum meine Japanstories aus „Big in Japan“ anhören wollten. Es war super angenehm, aus meinem Buch vorzulesen, Hintergrundwissen zu erzählen und Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Natürlich war ich aufgeregt und brauchte ein wenig, um mich einzugewöhnen. Aber da es mir wirklich Spaß gemacht hat, freue ich mich nun schon auf alle Lesungen, die noch kommen werden.

Die restliche Messezeit verbrachte ich mit Netzwerken 🙂 Es tummelten sich auch dieses Jahr wieder viele tolle Leser_innen, Blogger_innen, Aussteller_innen und Autor_innen im MOA-Bogen in Moabit. Und obwohl ich nun das dritte Jahr als Selfpublisherin unterwegs bin, fällt es mir immer noch schwer, einfach auf bekannte Gesichter der Buchbubble zuzugehen und einfach „Hi“ zu sagen. Umso schöner, dass ich mich bei Jasmin „Zippi“ Zipperling, Martin Krist und Katrin Ils doch getraut habe. Am Ende des Tages war dann aber auch eine Massage nötig, die ich mir vor Ort am Massage-Point gerne gegönnt habe 😉

Derzeit (Mai 2020) steht es in den Sternen, wann wieder Messen stattfinden können. Bis dahin schlage ich vor, wir erfreuen uns an den Erinnerungen und genießen die Möglichkeiten der Vernetzung übers Internet (was für eine großartige Erfindung!). Bleibt gesund!

 

Mein erstes Literaturcamp: LitcampBER 2019

Am 9. und 10. November 2019 fand das erste LitcampBerlin statt, das zugleich mein erstes Litcamp überhaupt war. Und ich hatte im Vorfeld viele Fragen. 9 Uhr schon da sein? Sessions, kann man das essen? Und lesen wir dort den ganzen Tag? Nach den zwei vollgepackten Tagen ging ich erschöpft, aber mit vielen Antworten nach Hause. Und davon möche ich euch berichten.

(spannende Location und leerer Sessionplan)

Die Schule, in der das Litcamp für zwei Tage zu Hause war, war ein sehr abgefahrener Ort. Hinterhof, ungefähr vierte Etage und viele unterschiedliche Räume, Kreativität an den Wänden, Benutzungsspuren … die Location sprühte vor Kreativität und kitzelte viel flexibles Denken aus uns heraus. Wir, das waren etwa vierzig Literaturinteressierte aus allen Bereichen. Und gemäß der Idee eines literarischen Barcamps begneten wir uns alle auf Augenhöhe: jede_r war dazu aufgerufen, das Treffen aktiv mitzugestalten. Jede_r konnte Themen für Sessions (45-minütige Workshops) vorschlagen und diese leiten oder als Zuhörer_in besuchen. Dazu ging man nach dem gemeinsamen Frühstück (vorbereitet vom Orgateam) ans Mikrofon, pitchte die Idee und mit kurzem Handzeichen der Interessierten aus dem Publikum wurde entschieden, ob diese Session auf den Sessionplan kam oder nicht. Da wir nur eine kleine Gruppe waren, schaffte es eigentlich auch jede Idee auf den Sessionplan, der dann unser selbstgewählter Stundenplan für den jeweiligen Tag war.

(schöne Litcamp-Tasse und voller Sessionplan)

Und dann ging es auch schon los. Man musste sich leider entscheiden, welchen der drei Workshops pro Uhrzeit man besuchen wollte, denn drei fanden immer parallel statt. Nach jedem Workshop gab es eine kurze Pause und dann begann auch schon der nächste – bei voller Flexibilität. Wenn einen ein Thema nicht interessierte, besuchte man eben keinen Workshop und nutzte die Stunde lieber zum Schreiben (schließlich war NaNoWriMo) oder zum Netzwerken.

Von den Sessions, denen ich lauschte, waren „Power of 15“ und „Social Media für Schreibende“ am interessantesten.

Power of 15: Arbeit zwei bis drei Monate lang an 5 von 7 Tagen jeweils nur 15 Minuten an deinem Projekt (egal was) und feier dich jedes Mal selbst, wenn du es geschafft hast. Diese 15 Minuten sind für dich, für das, was dich antreibt. Dadurch soll eine Routine aufgebaut werden, die dich, ohne nachzudenken ins Tun bringt, motiviert und schließlich früher oder später an dein Ziel führt. Die Webseite ShutUpAndWrite wurde in dem Zusammenhang vorgestellt und die werde ich mir mal genauer ansehen.

Bei der Social-Media-Session von Liv Modes bekamen wir einige Tipps zum professionellen Umgang auf Social-Media-Plattformen. Was kann man posten (80% Persönliches und Schreiballtag, 20% konkrete Werbung) oder wie kann man posten (z.B. mithilfe der Seite BookBrush, die schöne Bilder erstellt). Kurz zusammengefasst: „Ihr schreibt geile Texte und ihr dürft darüber reden!“ Hihi.

Mit eben dieser wunderbaren Liv hatte ich am Samstagabend das Vergnügen, aus unserer damals noch nicht erschienenen Anthologie „Großstadtgefühle“ vorzulesen. Zusammen mit 6 anderen Jungautorinnen veranstalteten wir am Abend die LitcampBER-Lesung, bei der es viele verschiedene Texte zu hören gab. Und außerdem Popcorn 🙂

Es war meine allererste Lesung überhaupt und … to be honest … ich weiß nicht mehr, was ich da genau gesagt habe 😀 Ich war wirklich sehr nervös, obwohl es gar keinen Grund gab. Umso schöner, dass man diese Lesungsschnipsel immer noch auf der Homepage des Litcamps nachhören kann.

Großstadtgefühle

Mein erster Anthologie-Beitrag! Ich bin superglücklich, dass es eine Kurzgeschichte von mir in eine Geschichtensammlung eines Anfang 2019 gegründeten Literaturnetzwerkes geschafft hat. Und nicht nur irgendein Netzwerk, sondern eines aus meiner Heimat- und Wohnstadt Berlin. Die #BerlinAuthors sind ein junges Netzwerk von und für (Freizeit- bis Profi-)Autor:innen und solche, die es vielleicht werden wollen.

Das Thema waren die titelgebenden Großstadtgefühle und als einzige inhaltliche Bedingung sollte der Bahnhof Friedrichstraße mindestens einmal erwähnt werden. Welche Geschichte kann man um einen Bahnhof schreiben? So fing ich mit der Ideenfindung an, als ich mich entschied, eine Geschichte für den Wettbewerb einzureichen.

Mir fiel einer meiner Lieblingsfilme ein: „Während du schliefst“ mit Bill Pullman und Sandra Bullock. Eine Liebesgeschichte über eine junge Frau, die in einen Mann verliebt ist, ohne je mit ihm gesprochen zu haben. Sie rettet diesem das Leben, als er vor einen einfahrenden Zug stürzt, wird im Krankenhaus fälschlicherweise für seine Verlobte angesehen und so kommen eine Menge Gefühlswirrungen ins Rollen, an denen der Bruder des Krankenhauspatienten entscheidenden Anteil hat.

Ich liebe den Film wirklich sehr und irgendwie ging er mir in Vorbereitung auf die Kurzgeschichte nicht mehr aus dem Kopf. Seit November 2019 könnt ihr meine Variation dieses Filmthemas in der Kurzgeschichte „Sushi Rot-Weiß“ genießen: eine kurze romantische Erzählung über einen jungen Mann, der Hunger auf Sushi hat; eine Mitarbeiterin in einem Sushi-Lokal, in die er heimlich verliebt ist; und seinen Bruder, der regelmäßig in die falsche S-Bahn einsteigt.

Neben meiner Geschichte finden sich in „Großstadtgefühle“ noch 17 andere Berlingefühl-Geschichten, die für 9,90 Euro im Buchhandel erhältlich sind. Der Erlös dieser Anthologie geht übrigens an den Berlin Verein Mehrwertvoll e.V., der sich um verschiedene soziale und kulturelle Projekte kümmert.