Das Cellobuch (Dietmar Berger)

Im Herbst 2020 hatte ich das Vergnügen, mit dem Cellisten Dietmar Berger in Kontakt zu treten. Er brachte im Dezember 2020 im Kölner Verlag Dohr – wie der Untertitel verrät – „ein Buch für Cellofans“ heraus, in das meine Dilogie freudigerweise aufgenommen wurde.

In seinem Fachbuch „Das Cellobuch: Das Instrument im Spiegel von Literatur und Film“ versammelt er verschiedenste literarische Spuren zu diesem wunderbaren Instrument, ob von Krimiautoren, Zeitungskolumnisten oder Geigenbauern. Er möchte zeigen, was eigentlich die Faszination des Cellos ausmacht, und ich bin dankbar, dass auch ich mit meinen Romanen vertreten bin. Wenn ihr euch für Cellos interessiert und mehr Literatur oder Filme rund um das Thema Cello kennenlernen wollt, schaut unbedingt mal hinein.

https://www.dohr.de/fachbuch/einzeltitel/isbn9783868461688.htm

Neuerscheinung: An ihrer Saite

Hurraaaa, es ist da! Am 2. Mai 2021 erschien endlich endlich endlich die Fortsetzung und der Abschluss meines Liebesromans „An seiner Saite“. Mit „An ihrer Saite“ ist der Bogen nun geschlossen und die Geschichte um die mutige Studentin Mona und den sensiblen Japaner Ken beendet. Alles Dinge, die ich selbst immer noch kaum realisieren kann. Ich halte den zweiten Band in meinen Händen und freue mich. Und doch ist es so unwirklich, zu sagen: das ist schon mein drittes Buch! Das habe ich selbst geschrieben, im Schweiße meines Angesichts monatelang zu Papier gebracht, daran herumgefeilt, immer wieder daran gezweifelt und dann trotzdem weitergeschrieben, weil muss ja. Es muss einfach fertig werden, es muss in die Welt, es muss sich neben „An seiner Saite“ stellen und zusammen sollen sie gut aussehen. So einfach 🙂

Einfach war’s nicht, wenn ich zurückdenke, wie sich die Jahreszeiten während des Schreibens gewandelt haben, wie sich meine Gedanken über die Monate verändert haben und wie der Text einem Brotteig gleich hin- und herwaberte. Das erste Mal mit einer Lektorin an meiner Saite (hihi) habe ich mich zeitweilig wie eine echte Autorin gefühlt, wie eine Schriftstellerin, die abends mit Gedanken an den Text ins Bett geht und sich überlegt, an welcher Textstelle sie morgen weiterschreiben wird. Es war eine schöne Zeit und oft werde ich gefragt, wie ich das neben meinem Hauptjob eigentlich gebacken kriege.

Ich kann nur sagen: durch Disziplin. Durch (nicht tägliches aber irgendwie) regelmäßiges Schreiben, durch eine Stunde vor und eine Stunde nach der Arbeit. Durch Geduld und Ausdauer und ein wenig Sturheit (einfach weitermachen, nicht zu viel drüber nachdenken, nicht hadern) und – natürlich – durch Verzicht. Statt zu schreiben, hätte ich oft genug lieber ein Buch gelesen, mehr Serien und Filme gesehen, mehr Weihnachtsplätzchen gebacken, mehr Freunde getroffen (als das trotz Pandemie ging), aufwändiger gekocht, mich in andere Themen hineingelesen oder einfach nur gefaulenzt. Aber dann hätte es halt noch länger gedauert und das war ein Gedanke, der mir nicht gefiel. Der Abschluss meiner Cello-Reihe ist kein Opus Magnum, sondern eine kleine feine Geschichte für Zwischendurch. Vielleicht kennt ihr den Ausspruch aus der Schul- und Ausbildungszeit: auf Lücke lernen. Ich würde sagen, ich habe auf Lücke geschrieben. Damit meine ich nicht, dass ich mir um die Handlung, ihre Figuren und die Sprache nur wenige Gedanken gemacht hätte – absolut nicht. Sondern eher die geistige Haltung, dass ich mit manchen Unzulänglichkeiten eben leben und sie tolerieren muss. Für das Ziel einer schnellen Veröffentlichung muss ich über Manches hinwegsehen und Unperfektes unperfekt sein lassen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass ich bei einem zukünftigen Projekt anders denken und mir mehr tiefschürfende Zeit nehmen würde. Ein wenig freue ich mich schon auf diese potenzielle Zeit, auf diese Zeit irgendwann, wenn ich dann wirklich Schriftstellerin bin 😉

Ich war übrigens sehr happy darüber, dass mein Roman auf der kleinen Rezensions-Plattform Das Bambusblatt vorgestellt wurde. Unter der Kategorie „Sechseck“ stellen die Autorinnen dort jeweils 6 Fragen zu einem Buchprojekt. Schaut euch gern den Link an und erfahrt ein paar Zusatzinfos zur Veröffentlichung von „An ihrer Saite“. Und vielleicht entdeckt ihr ja auch ein paar andere Autor:innen und ihre Bücher.

https://dasbambusblatt.home.blog/2021/05/06/sechseck-christin-tewes/

Wie geht es nun weiter? Ich habe in den letzten Wochen den Frühling genossen und ein paar der Dinge nachgeholt, auf die ich während der Arbeit an „An ihrer Saite“ verzichten musste. Jetzt steht der Sommer vor der Tür und ich freue mich darauf, die Zeit ganz ohne ein Romanprojekt im Hinterkopf zu genießen: mit Lesen, Filme/Serien schauen, Freunde treffen. Lediglich das Lektorat einer meiner Kurzgeschichten steht auf dem Programm, die für eine Anthologie des Netzwerks FaKriRo ausgewählt wurde, und darauf freue ich mich ebenfalls sehr.

Bis dahin bin ich gespannt auf eure Meinungen zu „An ihrer Saite“, die ihr mir gern auf Rezensionsseiten im Internet oder persönlich hier in meinem Kontaktformular hinterlassen könnt.

Viel Freude beim Lesen!

Großstadtklänge

Hurra! Seit Dezember 2020 ist die zweite #BerlinAuthors-Anthologie mit dem schönen Namen „Großstadtklänge“ erhältlich und ich bin sehr froh, auch hier mit einer Kurzgeschichte vertreten zu sein.

Bei Klängen in einer Großstadt habe ich sofort das Cello vor Augen, das ich als völlige Musiklaie von 2014 bis 2017 gespielt habe. Seit ich 2009 in Japan von der Cello-Begeisterung erfasst wurde, ließ mich der Gedanke nicht los, es selbst einmal mit dem Cello zu versuchen. Einfach hobbymäßig. Also tat ich es schließlich, mietete mir ein Cello und buchte eine talentierte Lehrerin. Den Tag, als die Spedition vor meinem Haus hielt und diesen riesigen Karton zu mir in die Wohnung trug, werde ich wohl nicht wieder vergessen. Ein Berg von Füllchips und dazwischen … mein Cello. Ich traute mich kaum, es aus der Tasche zu nehmen. 

Meine Angst, das Cello könne kaputtgehen, Kratzer oder Ecken bekommen, habe ich schließlich in der Kurzgeschichte „Sophies Held“ verarbeitet, die nun in „Großstadtklänge“ abgedruckt wurde. Ihr könnt meine und 30 andere Berlinklang-Geschichten für 12,90 Euro im Buchhandel erwerben. Das verbindende inhaltliche Element ist dieses Mal übrigens das Stichwort „Vogel“, das in irgendeiner Form in all unseren Geschichten zu finden ist. Für einen Teil der Beiträge habe ich außerdem als Korrektorin mitgewirkt und fühle mich deshalb besonders verbunden mit dieser 256 Seiten starken Anthologie.

Meine Geschichte hat diesmal nichts mit Japan zu tun, aber wer Japan UND das Cello in EINER Geschichte lesen möchte, dem empfehle ich natürlich gern meine Roman-Dilogie: „An seiner Saite“ plus Fortsetzung.

Großstadtgefühle

Mein erster Anthologie-Beitrag! Ich bin superglücklich, dass es eine Kurzgeschichte von mir in eine Geschichtensammlung eines Anfang 2019 gegründeten Literaturnetzwerkes geschafft hat. Und nicht nur irgendein Netzwerk, sondern eines aus meiner Heimat- und Wohnstadt Berlin. Die #BerlinAuthors sind ein junges Netzwerk von und für (Freizeit- bis Profi-)Autor:innen und solche, die es vielleicht werden wollen.

Das Thema waren die titelgebenden Großstadtgefühle und als einzige inhaltliche Bedingung sollte der Bahnhof Friedrichstraße mindestens einmal erwähnt werden. Welche Geschichte kann man um einen Bahnhof schreiben? So fing ich mit der Ideenfindung an, als ich mich entschied, eine Geschichte für den Wettbewerb einzureichen.

Mir fiel einer meiner Lieblingsfilme ein: „Während du schliefst“ mit Bill Pullman und Sandra Bullock. Eine Liebesgeschichte über eine junge Frau, die in einen Mann verliebt ist, ohne je mit ihm gesprochen zu haben. Sie rettet diesem das Leben, als er vor einen einfahrenden Zug stürzt, wird im Krankenhaus fälschlicherweise für seine Verlobte angesehen und so kommen eine Menge Gefühlswirrungen ins Rollen, an denen der Bruder des Krankenhauspatienten entscheidenden Anteil hat.

Ich liebe den Film wirklich sehr und irgendwie ging er mir in Vorbereitung auf die Kurzgeschichte nicht mehr aus dem Kopf. Seit November 2019 könnt ihr meine Variation dieses Filmthemas in der Kurzgeschichte „Sushi Rot-Weiß“ genießen: eine kurze romantische Erzählung über einen jungen Mann, der Hunger auf Sushi hat; eine Mitarbeiterin in einem Sushi-Lokal, in die er heimlich verliebt ist; und seinen Bruder, der regelmäßig in die falsche S-Bahn einsteigt.

Neben meiner Geschichte finden sich in „Großstadtgefühle“ noch 17 andere Berlingefühl-Geschichten, die für 9,90 Euro im Buchhandel erhältlich sind. Der Erlös dieser Anthologie geht übrigens an den Berlin Verein Mehrwertvoll e.V., der sich um verschiedene soziale und kulturelle Projekte kümmert.